Fridays for Future (FFF) Deutschland hat zum Klimastreik aufgerufen. Erneut gab es keine Demonstration in Mülheim. Also bin ich nach Essen gefahren.
Wie vor einem Jahr hat sich FFF mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) zusammengeschlossen, und wie vor einem Jahr wurde der Nahverkehr bestreikt. Diesmal war das Bündnis aber enger: Unter dem Motto „Wir fahren zusammen” hat FFF explizit den Arbeitskampf von Verdi unterstützt.
Vom globalen Bündnis hält die deutsche Sektion von FFF dagegen Abstand: Der heutige Klimastreik war ein bundesweiter, kein globaler. Der Grund für die Distanz dürfte in verschiedenen Äußerungen von Greta Thunberg und anderen Personen vom Herbst letzten Jahres zum Nahostkonflikt liegen. Am globalen Klimastreik im kommenden April wird sich FFF Deutschland also wohl nicht beteiligen.
Wegen der starken Unterstützung des Arbeitskampfes der Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr habe ich mit mir gerungen, ob ich überhaupt teilnehmen sollte. Meine Sorge war, dass die Veranstaltung mehr Arbeitskampf als Klimademo sein würde. Tatsächlich schienen mir die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Verdi in der Überzahl zu sein – in jedem Fall hatten sie mehr Flaggen. Der Demonstrationszug machte auf mich den Eindruck einer Zweiteilung: vorne Verdi, hinten Fridays for Future.
Die Essener Ausgabe der WAZ sprach von insgesamt 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, während Verdi um die 500 angegeben hat. Mir schienen es mehr zu sein. Die Frage ist: Wären es mehr oder weniger gewesen, wenn Fridays for Future alleine angetreten wäre?